Chemische Experimente       

Experiment des Monats
August 2024

Bunte Kupfer-Komplexe

      

Metallkomplexe zeigen oft intensive Farben. Bei Kupfer(II)komplexen dominieren blaue und grüne Schattierungen.

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Geräte und Chemikalien:
Kupfer(II)sulfat Pentahydrat, Ammoniak-Lösung, konz. Salzsäure, Erlenmeyerkolben oder Becherglas, Magnetrührer, Pipetten

Durchführung:
2,5 g Kupfersulfat in 100 ml Wasser lösen. Zur hellblauen Lösung 5 ml 25% Ammoniak-Lösung geben. Die Lösung wird dunkelblau. Nun unter Rühren tropfenweise Salzsäure zugeben. Man beobachtet eine langsame Aufhellung, wobei sich zwischenzeitig auch ein hellblauer Niederschlag bildet, der sich schnell wieder löst. Besonders zu Beginn beobachtet man über der Lösung etwas weissen Rauch. Bei weiterer Säurezugabe ändert sich die Farbe der Lösung kontinuierlich über hellblau, türkis zu gelbgrün. Wird Kupfersulfat direkt in konz. Salzsäure gelöst, erhält man eine intensiv gelbe Lösung.

Erklärung:
Kupfer(II)ionen bilden mit NH3, H2O und Cl verschiedene Komplexe - jeweils mit Koordinationszahl 4 = es sind insgesamt vier Liganden gebunden, wobei prinzipiell Ammin- (NH3), Aqua- (H2O) und Chloro-Liganden beliebig kombiniert sein können.
Beim Lösen des Kupfersalzes in Wasser liegt der hellblaue Aqua-Komplex [Cu(H2O)4]2+ vor. Bei Zugabe der Ammoniak-Lösung verdrängen Ammin-Liganden das Wasser, da sie stärker gebunden sind: [Cu(NH3)4]2+ zeigt seine typische tiefblaue Farbe.
Salzsäure neutralisiert Ammoniak, die entstehenden Ammoniumionen (NH4+) besitzen kein freies Elektronenpaar = können nicht als Ligand fungieren. Es binden wieder Wassermoleküle, teilweise auch noch vorhandene Hydroxid-Ionen; dabei können auch kleine Mengen Cu(OH)2 ausfallen. Nun können auch Chloro-Liganden gebunden werden, die entstehenden Komplexe sind grün.
Wird Kupfersulfat in Salzsäure gelöst, bildet sich gelbes Tetrachlorocuprat: [CuCl4]2–

Gefahren: ätzend gesundheitsschädlich reizend
Salzsäure wirkt ätzend, Ammoniak stark reizend. Kupfersalze sind gesundheitsschädlich.

Entsorgung:
Die Lösungen werden zum Schwermetallabfall gegeben.

Literatur & Links:
R. Demuth, F. Kober: Komplexchemie - experimentell

Herrn Alexander KloßInstitut für Biochemie – danke ich sehr herzlich für die Unterstützung.

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Seite erstellt am: Dienstag, 20. August 2024, A. Schunk, Charité - Universitätsmedizin Berlin.  

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